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Ivo Sasek - Herr der Wandlungen


eine lebensnahe Autobiographie von Ivo Sasek
 

Inhaltsverzeichnis


Zum Tod verurteilt
Jesus, unser Schicksal
Gott, ja, aber wozu Jesus ?
Die Offenbarung der Herrlichkeit Gottes
Gottes Auserwählte
Machtvoll verwandelt
Verwandelte Dienst- und Lebensdimensionen von A-Z
Nachwort
Fussnoten

Elaion-Verlag
CH-9428 Walzenhausen

Erhältlich bei
Gemeinde-Lehrdienst
Bestell-Nr. 19
1. Auflage 2002
2. Auflage 2003
3. Auflage 2003
ISBN 3-905533-37-5
 
Umschlaggestaltung, Satz,
Druck und Verarbeitung
Gemeinde-Lehrdienst, CH-9428Walzenhausen
 
Das Original finden Sie unter www.ivo-sasek.ch
 

Buchauszug aus dem Kapitel Jesus, unser Schicksal

Jesus, unser Schicksal

Etwa drei Monate lang diskutierte ich mit Arthur in den Kaffeepausen hin und her über die Bibel. Um mir über meinen verlorenen Zustand nicht weiter Rechenschaft ablegen zu müssen, versuchte ich hartnäckig, ihn von allerlei atheistischen (gottleugnerischen) The­sen zu überzeugen. Doch ich verlor den Kampf bei jedem einzelnen Gefecht. Ausgerechnet zu jenem Zeitpunkt, als ich mich etwas an diesen Christen gewöhnt hatte, eröffnete er unserer Crew, dass er seinen Beruf als Automechaniker verlassen würde. «Wo gehst du hin, und was wirst du künftig arbeiten?», wollten wir wissen. Seine Antwort war für uns alle schockierend, und mich traf sie wie ein Blitzschlag. Wenngleich uns insgesamt kaum mehr etwas verwundern konnte an diesem Menschen, denn er war etwa so greifbar wie der Wind und so berechenbar wie der Weg eines Vogels, wenn er die Lüfte durchzieht ... diesmal ging er zu weit: «Ich werde all mein Geld weggeben und auf eine Bibelschule gehen.»

Da zu jener Zeit gerade der Beschluss in mir feststand, Millionär zu werden, schöpfte ich für einen kurzen Moment Hoffnung; «denn jetzt», dachte ich bei mir selber, «da er sein Geld ja nicht mehr braucht, könnte er es ja vielleicht mir weihen». Ich fragte ihn mit einem so freundlichen Gesicht, wie ich nur irgend konnte, was er denn gedenke, mit diesem hinderlichen Mammon zu tun. Die Ernüchterung kam postwendend. Da bestand nämlich nicht die geringste Chance, an die Mäuse ranzukommen. Sein Beschluss stand fest, das Geld einzig und allein der Mission, der Sache Gottes zu opfern. Mit vielen wohldurchdachten Zügen versuchte Arthur in den vorangegangenen Monaten, mir Jesus Christus als einzigen Erlöser lieb zu machen. Er konnte nicht ahnen, dass er mich mit dieser seiner letzten Handlung soeben schachmatt gesetzt hatte. Zum Abschied drückte er mir das Buch «Jesus unser Schicksal» in die Hand. [Infos über das Buch «Jesus unser Schicksal»] Dabei schaute er mir fest in die Augen und entlockte mirim Grunde genommen wieder einmal mehr gegen meine Prinzipiendas Versprechen, dass ich es auch lesen würde. So nahm ich das Buch mit nach Hause und musste unaufhörlich an diese Sache mit dem Geld denken. Auch ich hatte nämlich Arthur, wahrscheinlich ebenso entgegen seiner Grundsätze, eine Antwort entlockt. Warum bloss musste ich Esel so lange auf ihm herumbohren, bis er mir die genaue Summe nannte?! Doch alle Selbstvorwürfe halfen in diesem Moment auch nicht weiter. Die Zahl war gefallen und ich mit ihr. Und als ob ich die Summe dadurch wieder vergessen machen könnte, fiel mir nichts Besseres ein, als zuhause beim Mittagstisch offen davon zu erzählen: «Mama, stell dir vor, jetzt hab’ ich wirklich einen Verrückten kennen gelernt. Der gibt um seines Glaubens an Jesus Christus willen sein Berufsleben, sein ganzes Erspartes und überhaupt alles, was die Seele begehrt, auf, um in Armut auf eine Bibelschule und schliesslich in die Mission zu gehen ... Wenn er das Geld wenigstens mir gegeben hätte! Kannst du so was verstehen?» Was meine Mutter damals antwortete, weiss ich nicht mehr. Ich weiss nur noch, dass ich mich dadurch nicht entlasten konnte. Gegen jede Form der Theologie und Argumentation hatte ich mich erfolgreich zur Wehr setzen können. Selbst jede Androhung des kommenden Gottesgerichts konnte ich für mich irgendwie neutralisieren und hinwegargumentieren. Doch die Tatsache, dass ein 21-jähriger Mensch, ein attraktiver Mann meines Alters, auf alles Wohlleben freiwillig verzichtet, um sein Leben in den Dienst für seine Mitmenschen zu stellen, diese Taten steckten wie Geschosse einer Harpune mit Fünfzack und Widerhaken unbeweglich in mir fest. Irgendwie ahnte ich sogleich, dass das Buch mit dem Titel «Jesus, unser Schicksal» etwas mit meinem künftigen Leben zu tun haben könnte. Denn Jesus war in gewisser Hinsicht durch diesen Zeugen bereits zu meinem unausweichlichen Schicksal ge­worden. Ich kam nicht mehr von Ihm weg, musste Tag und Nacht über Ihn nachsinnen. Dabei hatte ich noch mit keinem Ansatz wirklich verstanden, warum es diesen Jesus überhaupt braucht.

 

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