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1. Könige - Kp. 3 bis 5 - Luther 1912

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 1. Könige - 3. Kapitel

1 Und Salomo verschwägerte sich mit Pharao, dem König in Ägypten und nahm Pharaos Tochter und brachte sie in die Stadt Davids, bis er ausbaute sein Haus und des HERRN Haus und die Mauer um Jerusalem her.

2 Aber das Volk opferte noch auf den Höhen; denn es war noch kein Haus gebaut dem Namen des HERRN bis auf die Zeit.

3 Salomo aber hatte den HERRN lieb und wandelte nach den Sitten seines Vaters David, nur dass er auf den Höhen opferte und räucherte.

4 Und der König ging hin gen Gibeon daselbst zu opfern; denn das war die vornehmste Höhe. Und Salomo opferte tausend Brandopfer auf demselben Altar.

5 Und der HERR erschien Salomo zu Gibeon im Traum des Nachts, und Gott sprach: Bitte, was ich dir geben soll!

6 Salomo sprach: Du hast an meinem Vater David, deinem Knecht, grosse Barmherzigkeit getan, wie er denn vor dir gewandelt ist in Wahrheit und Gerechtigkeit und mit richtigem Herzen vor dir, und hast ihm diese grosse Barmherzigkeit gehalten und ihm einen Sohn gegeben, der auf seinem Stuhl sässe, wie es denn jetzt geht.

7 Nun, HERR, mein Gott, du hast deinen Knecht zum König gemacht an meines Vaters David Statt. So bin ich ein junger Knabe, weiss weder meinen Ausgang noch Eingang.

8 Und dein Knecht ist unter dem Volk, das du erwählt hast, einem Volke, so gross das es niemand zählen noch beschreiben kann vor der Menge.

9 So wollest du deinem Knecht geben ein gehorsames Herz, dass er dein Volk richten möge und verstehen, was gut und böse ist. Denn wer vermag dies dein mächtiges Volk zu richten?

10 Das gefiel dem HERRN wohl, dass Salomo um ein solches bat.

11 Und Gott sprach zu ihm: Weil du solches bittest und bittest nicht um langes Leben noch um Reichtum noch um deiner Feinde Seele, sondern um Verstand, Gericht zu hören,

12 siehe, so habe ich getan nach deinen Worten. Siehe, ich habe dir ein weises und verständiges Herz gegeben, dass deinesgleichen vor dir nicht gewesen ist und nach dir nicht aufkommen wird.

13 Dazu, was du nicht gebeten hast, habe ich dir auch gegeben, sowohl Reichtum als Ehre, dass deinesgleichen keiner unter den Königen ist zu deinen Zeiten.

14 Und so du wirst in meinen Wegen wandeln, dass du hältst meine Sitten und Gebote, wie dein Vater David gewandelt hat, so will ich dir geben ein langes Leben.

15 Und da Salomo erwachte, siehe, da war es ein Traum. Und er kam gen Jerusalem und trat vor die Lade des Bundes des HERRN und opferte Brandopfer und Dankopfer und machte ein grosses Mahl allen seinen Knechten.

16 Zu der Zeit kamen zwei Huren zum König und traten vor ihn.

17 Und das eine Weib sprach: Ach, mein Herr, ich und dies Weib wohnten in einem Hause, und ich gebar bei ihr im Hause.

18 Und über drei Tage, da ich geboren hatte, gebar sie auch. Und wir waren beieinander, dass kein Fremder mit uns war im Hause, nur wir beide.

19 Und dieses Weibes Sohn starb in der Nacht; denn sie hatte ihn im Schlaf erdrückt.

20 Und sie stand in der Nacht auf und nahm meinen Sohn von meiner Seite, da deine Magd schlief, und legte ihn an ihren Arm, und ihren toten Sohn legte sie an meinen Arm.

21 Und da ich des Morgens aufstand, meinen Sohn zu säugen, siehe, da war er tot. Aber am Morgen sah ich ihn genau an, und siehe, es war nicht mein Sohn, den ich geboren hatte.

22 Das andere Weib sprach: Nicht also; mein Sohn lebt, und dein Sohn ist tot. Jene aber sprach: Nicht also; dein Sohn ist tot, und mein Sohn lebt. Und redeten also vor dem König.

23 Und der König sprach: Diese spricht: mein Sohn lebt, und dein Sohn ist tot; jene spricht: Nicht also; dein Sohn ist tot, und mein Sohn lebt.

24 Und der König sprach: Holet mir ein Schwert her! und da das Schwert vor den König gebracht ward,

25 sprach der König: Teilt das lebendige Kind in zwei Teile und gebt dieser die Hälfte und jener die Hälfte.

26 Da sprach das Weib, des Sohn lebte, zum König (denn ihr mütterliches Herz entbrannte über ihren Sohn): Ach, mein Herr, gebt ihr das Kind lebendig und tötet es nicht! Jene aber sprach: Es sei weder mein noch dein; lasst es teilen!

27 Da antwortete der König und sprach: Gebet dieser das Kind lebendig und tötet es nicht; die ist seine Mutter.

28 Und das Urteil, das der König gefällt hatte, erscholl vor dem ganzen Israel, und sie fürchteten sich vor dem König; denn sie sahen, dass die Weisheit Gottes in ihm war, Gericht zu halten.

 1. Könige - 4. Kapitel

1 Also war Salomo König über ganz Israel.

2 Und dies waren seine Fürsten: Asarja, der Sohn Zadoks, des Priesters,

3 Elihoreph und Ahija, die Söhne Sisas, waren Schreiber. Josaphat, der Sohn Ahiluds, war Kanzler.

4 Benaja, der Sohn Jojadas, war Feldhauptmann. Zadok und Abjathar waren Priester.

5 Asarja, der Sohn Nathans, war über die Amtleute. Sabud, der Sohn Nathans, war Priester, des Königs Freund.

6 Ahisar war Hofmeister. Adoniram, der Sohn Abdas, war Rentmeister.

7 Und Salomo hatte zwölf Amtleute über ganz Israel, die den König und sein Haus versorgten. Ein jeder hatte des Jahres eine Monat lang zu versorgen;

8 und hiessen also: Der Sohn Hurs auf dem Gebirge Ephraim;

9 der Sohn Dekers zu Makaz und zu Saalbim und zu Beth-Semes und zu Elon und Beth-Hanan;

10 der Sohn Heseds zu Arubboth, und hatte dazu Socho und das ganze Land Hepher;

11 der Sohn Abinadabs über die ganze Herrschaft zu Dor, und hatte Taphath, Salomos Tochter zum Weibe;

12 Baana, der Sohn Ahiluds, zu Thaanach und zu Megiddo und über ganz Beth-Sean, welches liegt neben Zarthan unter Jesreel, von Beth-Sean bis an Abel-Mehola, bis jenseit Jokmeams;

13 der Sohn Gebers zu Ramoth in Gilead, und hatte die Flecken Jairs, des Sohnes Manasses, in Gilead und hatte die Gegend Argob, die in Basan liegt, sechzig grosse Städte, vermauert und mit ehernen Riegeln;

14 Ahinadab, der Sohn Iddos, zu Mahanaim;

15 Ahimaaz in Naphthali, und der nahm auch Salomos Tochter Basmath zum Weibe;

16 Baana, der Sohn Husais, in Asser und zu Aloth;

17 Josaphat, der Sohn Paruahs, in Isaschar;

18 Simei, der Sohn Elas, in Benjamin;

19 Geber, der Sohn Uris, im Lande Gilead, im Lande Sihons, des Königs der Amoriter und Ogs, des Königs von Basan (ein Amtmann war in demselben Lande).

20 Juda aber und Israel, deren war viel wie der Sand am Meer, und sie assen und tranken und waren fröhlich.

21 5:1 Also war Salomo ein Herr über alle Königreiche, von dem Strom an bis zu der Philister Lande und bis an die Grenze Ägyptens, die ihm Geschenke zubrachten und ihm dienten sein Leben lang.

22 5:2 Und Salomo musste täglich zur Speisung haben dreissig Kor Semmelmehl, sechzig Kor anderes Mehl,

23 5:3 zehn gemästete Rinder und zwanzig Weiderinder und hundert Schafe, ausgenommen Hirsche und Rehe und Gemsen und gemästetes Federvieh.

24 5:4 Denn er herrschte im ganzen Lande diesseit des Stromes, von Tiphsah bis gen Gaza, über alle Könige diesseit des Stromes, und hatte Frieden von allen seinen Untertanen umher,

25 5:5 dass Juda und Israel sicher wohnten, ein jeglicher unter seinem Weinstock und unter seinem Feigenbaum, von Dan bis gen Beer-Seba, solange Salomo lebte.

26 5:6 Und Salomo hatte vierzigtausend Wagenpferde und zwölftausend Reisige.

27 5:7 Und die Amtleute versorgten den König Salomo und alles, was zum Tisch des Königs gehörte, ein jeglicher in seinem Monat, und liessen nichts fehlen.

28 5:8 Auch Gerste und Stroh für die Rosse und Renner brachten sie an den Ort, da er war, ein jeglicher nach seinem Befehl.

29 5:9 Und Gott gab Salomo sehr grosse Weisheit und Verstand und reichen Geist wie Sand, der am Ufer des Meeres liegt,

30 5:10 dass die Weisheit Salomos grösser war denn aller, die gegen Morgen wohnen, und aller Ägypter Weisheit.

31 5:11 Und er war weiser denn alle Menschen, auch weiser denn Ethan, der Esrahiter, Heman, Chalkol und Darda, die Söhne Mahols, und war berühmt unter allen Heiden umher.

32 5:12 Und er redete dreitausend Sprüche, und seine Lieder waren tausendundfünf.

33 5:13 Und er redete von Bäumen, von der Zeder an auf dem Libanon bis an Isop, der aus der Wand wächst. Auch redete er von Vieh, von Vögeln, von Gewürm und von Fischen.

34 5:14 Und es kamen aus allen Völkern, zu hören die Weisheit Salomos, von allen Königen auf Erden, die von seiner Weisheit gehört hatten.

 1. Könige - 5. Kapitel

1 Und Hiram, der König zu Tyrus, sandte seine Knechte zu Salomo; denn er hatte gehört, dass sie ihn zum König gesalbt hatten an seines Vaters Statt. Denn Hiram liebte David sein Leben lang.

2 Und Salomo sandte zu Hiram und liess ihm sagen:

3 Du weisst, dass mein Vater David nicht konnte bauen ein Haus dem Namen des HERRN, seines Gottes, um des Krieges willen, der um ihn her war, bis sie der HERR unter seiner Füsse Sohlen gab.

4 Nun aber hat mir der HERR, mein Gott, Ruhe gegeben umher, dass kein Widersacher noch böses Hindernis mehr ist.

5 Siehe, so habe ich gedacht, ein Haus zu bauen dem Namen des HERRN, meines Gottes, wie der HERR geredet hat zu meinem Vater David und gesagt: Dein Sohn, den ich an deine Statt setzen werde auf deinen Stuhl, der soll meinem Namen das Haus bauen.

6 So befiehl nun, dass man mir Zedern aus dem Libanon haue, und dass deine Knechte mit meinen Knechten seien. Und den Lohn deiner Knechte will ich dir geben, alles, wie du sagst. Denn du weisst, dass bei uns niemand ist, der Holz zu hauen wisse wie die Sidonier.

7 Da Hiram aber hörte die Worte Salomos, freute er sich hoch und sprach: Gelobt sei der HERR heute, der David einen weisen Sohn gegeben hat über dies grosse Volk.

8 Und Hiram sandte zu Salomo und liess ihm sagen: Ich habe gehört, was du zu mir gesandt hast. Ich will tun nach allem deinem Begehr mit Zedern-und Tannenholz

9 Meine Knechte sollen die Stämme vom Libanon hinabbringen ans Meer, und will sie in Flösse legen lassen auf dem Meer bis an den Ort, den du mir wirst ansagen lassen, und will sie daselbst abbinden, und du sollst's holen lassen. Aber du sollst auch mein Begehr tun und Speise geben meinem Gesinde.

10 Also gab Hiram Salomo Zedern-und Tannenholz nach allem seinem Begehr.

11 Salomo aber gab Hiram zwanzigtausend Kor Weizen, zu essen für sein Gesinde, und zwanzig Kor gestossenen Öls. Solches gab Salomo jährlich dem Hiram.

12 Und der HERR gab Salomo Weisheit, wie er ihm geredet hatte. Und es war Friede zwischen Hiram und Salomo, und sie machten beide einen Bund miteinander.

13 Und Salomo hob Fronarbeiter aus von ganz Israel, und ihre Zahl war dreissigtausend Mann,

14 und sandte sie auf den Libanon, je einen Monat zehntausend, dass sie einen Monat auf dem Libanon waren und zwei Monate daheim. Und Adoniram war über solche Anzahl.

15 Und Salomo hatte siebzigtausend, die Last trugen, und achtzigtausend, die da Steine hieben auf dem Berge,

16 ohne die obersten Amtleute Salomos, die über das Werk gesetzt waren: dreitausenddreihundert, welche über das Volk herrschten, das da am Werk arbeitete.

17 und der König gebot, dass sie grosse und köstliche Steine ausbrächen, gehauene Steine zum Grund des Hauses.

18 Und die Bauleute Salomos und die Bauleute Hirams und die Gebaliter hieben aus und bereiteten zu Holz und Steine, zu bauen das Haus.

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