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2. Samuel - Kp. 22 bis 24 - Luther 1912

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 2. Samuel - 22. Kapitel

1 Und David redete vor dem HERRN die Worte dieses Liedes zur Zeit, da ihn der HERR errettet hatte von der Hand aller seiner Feinde und von der Hand Sauls, und sprach:

2 Der HERR ist mein Fels und meine Burg und mein Erretter.

3 Gott ist mein Hort, auf den ich traue, mein Schild und Horn meines Heils, mein Schutz und meine Zuflucht, mein Heiland, der du mir hilfst vor dem Frevel.

4 Ich rufe an den HERRN, den Hochgelobten, so werde ich von meinen Feinden erlöst.

5 Es hatten mich umfangen die Schmerzen des Todes, und die Bäche des Verderbens erschreckten mich.

6 Der Hölle Bande umfingen mich, und des Todes Stricke überwältigten mich.

7 Da mir angst war, rief ich den HERRN an und schrie zu meinem Gott; da erhörte er meine Stimme von seinem Tempel, und mein Schreien kam vor ihn zu seinen Ohren.

8 Die Erde bebte und ward bewegt; die Grundfesten des Himmels regten sich und bebten, da er zornig war.

9 Dampf ging auf von seiner Nase und verzehrend Feuer von seinem Munde, dass es davon blitzte.

10 Er neigte den Himmel und fuhr herab, und Dunkel war unter seinen Füssen.

11 Und er fuhr auf dem Cherub und flog daher, und er schwebte auf den Fittichen des Windes.

12 Sein Gezelt um ihn her war finster und schwarze, dicke Wolken.

13 Von dem Glanz vor ihm brannte es mit Blitzen.

14 Der HERR donnerte vom Himmel, und der Höchste liess seinen Donner aus.

15 Er schoss seine Strahlen und zerstreute sie; er liess blitzen und erschreckte sie.

16 Da sah man das Bett der Wasser, und des Erdbodens Grund ward aufgedeckt von dem Schelten des HERRN, von dem Odem und Schnauben seiner Nase.

17 Er streckte seine Hand aus von der Höhe und holte mich und zog mich aus den grossen Wassern.

18 Er errettete mich von meinen starken Feinden, von meinen Hassern, die zu mir mächtig waren,

19 die mich überwältigten zur Zeit meines Unglücks; und der HERR ward meine Zuversicht.

20 Und er führte mich aus in das Weite, er riss mich heraus; denn er hatte Lust zu mir.

21 Der HERR tut wohl an mir nach meiner Gerechtigkeit; er vergilt mir nach der Reinigkeit meiner Hände.

22 Denn ich halte die Wege des HERRN und bin nicht gottlos wider meinen Gott.

23 Denn alle seine Rechte habe ich vor Augen, und seine Gebote werfe ich nicht von mir;

24 sondern ich bin ohne Tadel vor ihm und hüte mich vor Sünden.

25 Darum vergilt mir der HERR nach meiner Gerechtigkeit, nach meiner Reinigkeit vor seinen Augen.

26 Bei den Heiligen bist du heilig, bei den Frommen bist du fromm,

27 bei den Reinen bist du rein, und bei den Verkehrten bist du verkehrt.

28 Denn du hilfst dem elenden Volk, und mit deinen Augen erniedrigst du die Hohen.

29 Denn du, HERR, bist meine Leuchte; der HERR macht meine Finsternis licht.

30 Denn mit dir kann ich Kriegsvolk zerschlagen und mit meinem Gott über die Mauer springen.

31 Gottes Wege sind vollkommen; des HERRN Reden sind durchläutert. Er ist ein Schild allen, die ihm vertrauen.

32 Denn wo ist ein Gott ausser dem HERRN, und wo ist ein Hort ausser unserm Gott?

33 Gott stärkt mich mit Kraft und weist mir einen Weg ohne Tadel.

34 Er macht meine Füsse gleich den Hirschen und stellt mich auf meine Höhen.

35 Er lehrt meine Hände streiten und lehrt meinen Arm den ehernen Bogen spannen.

36 Du gibst mir den Schild deines Heils; und wenn du mich demütigst, machst du mich gross.

37 Du machst unter mir Raum zu gehen, dass meine Knöchel nicht wanken.

38 Ich will meinen Feinden nachjagen und sie vertilgen und will nicht umkehren, bis ich sie umgebracht habe.

39 Ich will sie umbringen und zerschmettern; sie sollen mir nicht widerstehen und müssen unter meine Füsse fallen.

40 Du kannst mich rüsten mit Stärke zum Streit; du kannst unter mich werfen, die sich wider mich setzen.

41 Du gibst mir meine Feinde in die Flucht, dass ich verstöre, die mich hassen.

42 Sie sahen sich um, aber da ist kein Helfer, nach dem HERRN; aber er antwortet ihnen nicht.

43 Ich will sie zerstossen wie Staub auf der Erde; wie Kot auf der Gasse will ich sie verstäuben und zerstreuen.

44 Du hilfst mir von dem zänkischen Volk und behütest mich, dass ich ein Haupt sei unter den Heiden; ein Volk, das ich nicht kannte, dient mir.

45 Den Kindern der Fremde hat's wider mich gefehlt; sie gehorchen mir mit gehorsamen Ohren.

46 Die Kinder der Fremde sind verschmachtet und kommen mit Zittern aus ihren Burgen.

47 Der HERR lebt, und gelobt sei mein Hort; und Gott, der Hort meines Heils, werde erhoben,

48 der Gott, der mir Rache gibt und wirft die Völker unter mich.

49 Er hilft mir aus von meinen Feinden. Du erhöhst mich aus denen, die sich wider mich setzen; du hilfst mir von den Frevlern.

50 Darum will ich dir danken, HERR, unter den Heiden und deinem Namen lobsingen,

51 der seinem Könige grosses Heil beweist und wohltut seinem Gesalbten, David und seinem Samen ewiglich.

 2. Samuel - 23. Kapitel

1 Dies sind die letzten Worte Davids: Es sprach David der Sohn Isais, es sprach der Mann, der hoch erhoben ist, der Gesalbte des Gottes Jakobs, lieblich mit Psalmen Israels.

2 Der Geist des HERRN hat durch mich geredet, und seine Rede ist auf meiner Zunge.

3 Es hat der Gott Israels zu mir gesprochen, der Hort Israels hat geredet: Ein Gerechter herrscht unter den Menschen, er herrscht mit der Furcht Gottes

4 und ist wie das Licht des Morgens, wenn die Sonne aufgeht, am Morgen ohne Wolken, da vom Glanz nach dem Regen das Gras aus der Erde wächst.

5 Denn ist mein Haus nicht also bei Gott? Denn er hat mir einen ewigen Bund gesetzt, der in allem wohl geordnet und gehalten wird. All mein Heil und all mein Begehren, das wird er wachsen lassen.

6 Aber die heillosen Leute sind allesamt wie die ausgeworfenen Disteln, die man nicht mit Händen fassen kann;

7 sondern wer sie angreifen soll, muss Eisen und Spiessstange in der Hand haben; sie werden mit Feuer verbrannt an ihrem Ort.

8 Dies sind die Namen der Helden Davids: Jasobeam, der Sohn Hachmonis, ein Vornehmster unter den Rittern; er hob seinen Spiess auf und schlug achthundert auf einmal.

9 Nach ihm war Eleasar, der Sohn Dodos, des Sohnes Ahohis, unter den drei Helden mit David. Da sie Hohn sprachen den Philistern und daselbst versammelt waren zum Streit und die Männer Israels hinaufzogen,

10 da stand er und schlug die Philister, bis seine Hand müde am Schwert erstarrte. Und der HERR gab ein grosses Heil zu der Zeit, dass das Volk umwandte ihm nach, zu rauben.

11 Nach ihm war Samma, der Sohn Ages, des Harariters. Da die Philister sich versammelten in eine Rotte, und war daselbst ein Stück Acker voll Linsen, und das Volk floh vor den Philistern,

12 da trat er mitten auf das Stück und errettete es und schlug die Philister; und Gott gab ein grosses Heil.

13 Und diese drei Vornehmsten unter dreissigen kamen hinab in der Ernte zu David in die Höhle Adullam, und die Rotte der Philister lag im Grunde Rephaim.

14 David aber war dazumal an sicherem Ort; aber der Philister Volk lag zu Bethlehem.

15 Und David ward lüstern und sprach: Wer will mir Wasser zu trinken holen aus dem Brunnen zu Bethlehem unter dem Tor?

16 Da brachen die drei Helden ins Lager der Philister und schöpften Wasser aus dem Brunnen zu Bethlehem unter dem Tor und trugen's und brachten's zu David. Aber er wollte nicht trinken sondern goss es aus dem HERRN

17 und sprach: Das lasse der HERR fern von mir sein, dass ich das tue! Ist's nicht das Blut der Männer, die ihr Leben gewagt haben und dahin gegangen sind? Und wollte es nicht trinken. Das taten die drei Helden.

18 Abisai, Joabs Bruder, der Zeruja Sohn, war auch ein Vornehmster unter den Rittern: er hob seinen Spiess auf und schlug dreihundert, und war auch berühmt unter dreien

19 und der Herrlichste unter dreien und war ihr Oberster; aber er kam nicht bis an jene drei.

20 Und Benaja, der Sohn Jojadas, des Sohnes Is-Hails, von grossen Taten, von Kabzeel, der schlug zwei Helden der Moabiter und ging hinab und schlug einen Löwen im Brunnen zur Schneezeit.

21 Und schlug auch einen ägyptischen ansehnlichen Mann, der hatte einen Spiess in seiner Hand. Er aber ging zu ihm hinab mit einem Stecken und riss dem Ägypter den Spiess aus der Hand und erwürgte ihn mit seinem eigenen Spiess.

22 Das tat Benaja, der Sohn Jojadas, und war berühmt unter den drei Helden

23 und herrlicher denn die dreissig; aber er kam nicht bis an jene drei. Und David machte ihn zum heimlichen Rat.

24 Asahel, der Bruder Joabs, war unter den dreissig; Elhanan, der Sohn Dodos, zu Bethlehem;

25 Samma, der Haroditer; Elika, der Haroditer;

26 Helez, der Paltiter; Ira, der Sohn Ikkes, des Thekoiters;

27 Abieser, der Anathothiter; Mebunnai, der Husathiter;

28 Zalmon, der Ahohiter; Maherai, der Netophathiter;

29 Heleb, der Sohn Baanas, der Netophathiter; Itthai, der Sohn Ribais, von Gibea der Kinder Benjamin;

30 Benaja, der Pirathoniter; Hiddai, von Nahale-Gaas;

31 Abi-Albon, der Arbathiter; Asmaveth, der Barhumiter;

32 Eljahba, der Saalboniter; die Kinder Jasen und Jonathan;

33 Samma, der Harariter; Ahiam, der Sohn Sarars, der Harariter;

34 Eliphelet, der Sohn Ahasbais, des Maachathiters; Eliam, der Sohn Ahithophels, des Gileoniters;

35 Hezrai, der Karmeliter; Paerai, der Arbiter;

36 Jigeal, der Sohn Nathans, von Zoba; Bani, der Gaditer;

37 Zelek, der Ammoniter; Naharai, der Beerothiter, der Waffenträger Joabs, des Sohnes der Zeruja;

38 Ira, der Jethriter; Gareb, der Jethriter;

39 Uria, der Hethiter. Das sind allesamt siebenunddreissig.

 2. Samuel - 24. Kapitel

1 Und der Zorn des HERRN ergrimmte abermals wider Israel und er reizte David wider sie, dass er sprach: Gehe hin, zähle Israel und Juda!

2 Und der König sprach zu Joab, seinem Feldhauptmann: Gehe umher in allen Stämmen Israels von Dan an bis gen Beer-Seba und zähle das Volk, dass ich wisse, wieviel sein ist!

3 Joab sprach zu dem König: Der HERR, dein Gott, tue diesem Volk, wie es jetzt ist, noch hundertmal soviel, dass mein Herr, der König, seiner Augen Lust daran sehe; aber was hat mein Herr König zu dieser Sache Lust?

4 Aber des Königs Wort stand fest wider Joab und die Hauptleute des Heeres. Also zog Joab aus und die Hauptleute des Heeres von dem König, dass sie das Volk Israel zählten.

5 Und sie gingen über den Jordan und lagerten sich zu Aroer, zur Rechten der Stadt, die am Bach Gad liegt, und gen Jaser hin,

6 und kamen gen Gilead und ins Niederland Hodsi, und kamen gen Dan-Jaan und um Sidon her,

7 und kamen zu der festen Stadt Tyrus und allen Städten der Heviter und Kanaaniter, und kamen hinaus an den Mittag Juda's gen Beer-Seba,

8 und durchzogen das ganze land und kamen nach neuen Monaten und zwanzig Tagen gen Jerusalem.

9 Und Joab gab dem König die Summe des Volks, das gezählt war. Und es waren in Israel achthundertmal tausend starke Männer, die das Schwert auszogen, und in Juda fünfhundertmal tausend Mann.

10 Und das Herz schlug David, nachdem das Volk gezählt war. Und David sprach zum HERRN: Ich habe schwer gesündigt, dass ich das getan habe; und nun, HERR, nimm weg die Missetat deines Knechtes; denn ich habe sehr töricht getan.

11 Und da David des Morgens aufstand, kam des HERRN Wort zu Gad, dem Propheten, Davids Seher, und sprach:

12 Gehe hin und rede mit David: So spricht der HERR: Dreierlei bringe ich zu dir; erwähle dir deren eins, dass ich es dir tue.

13 Gad kam zu David und sagte es ihm an und sprach zu ihm: Willst du, dass sieben Jahre Teuerung in dein Land komme? oder dass du drei Monate vor deinen Widersachern fliehen müssest und sie dich verfolgen? oder drei Tage Pestilenz in deinem Lande sei? So merke nun und siehe, was ich wieder sagen soll dem, der mich gesandt hat.

14 David sprach zu Gad: Es ist mir sehr angst; aber lass uns in die Hand des HERRN fallen, denn seine Barmherzigkeit ist gross; ich will nicht in der Menschen Hand fallen.

15 Also liess der HERR Pestilenz in Israel kommen von Morgen an bis zur bestimmten Zeit, dass des Volks starb von Dan an bis gen Beer-Seba siebzigtausend Mann.

16 Und da der Engel seine Hand ausstreckte über Jerusalem, dass er es verderbte, reute den HERRN das Übel, und er sprach zum Engel, zu dem Verderber im Volk: Es ist genug; lass deine Hand ab! Der Engel aber des HERRN war bei der Tenne Aravnas, des Jebusiters.

17 Da aber David den Engel sah, der das Volk schlug, sprach er zum HERRN: Siehe, ich habe gesündigt, ich habe die Missetat getan; was habe diese Schafe getan? Lass deine Hand wider mich und meines Vaters Haus sein!

18 Und Gad kam zu David zur selben Zeit und sprach zu ihm: Gehe hinauf und richte dem HERRN einen Altar auf in der Tenne Aravnas, des Jebusiters!

19 Also ging David hinauf, wie Gad ihm gesagt und der HERR ihm geboten hatte.

20 Und da Aravna sich wandte, sah er den König mit seinen Knechten zu ihm herüberkommen und fiel nieder auf sein Angesicht zur Erde

21 und sprach: Warum kommt mein Herr, der König, zu seinem Knecht? David sprach: Zu kaufen von dir die Tenne und zu bauen dem HERRN einen Altar, dass die Plage vom Volk aufhöre.

22 Aber Aravna sprach zu David: Mein Herr, der König, nehme und opfere, wie es ihm gefällt: siehe, da ist ein Rind zum Brandopfer und Schleifen und Geschirr vom Ochsen zu Holz.

23 Das alles gab Aravna, der König, dem König. Und Aravna sprach zum König: Der HERR, dein Gott, lasse dich ihm angenehm sein.

24 Aber der König sprach zu Aravna: Nicht also, sondern ich will dir's abkaufen um seinen Preis; denn ich will dem HERRN, meinem Gott, nicht Brandopfer tun, das ich umsonst habe. Also kaufte David die Tenne und das Rind um fünfzig Silberlinge

25 und baute daselbst dem HERRN einen Altar und opferte Brandopfer und Dankopfer. Und der HERR ward dem Land versöhnt, und die Plage hörte auf von dem Volk Israel.

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