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Offenbarung - Kp. 4 bis 6 - Luther 1912

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 Offenbarung - 4. Kapitel

1 Darnach sah ich, und siehe, eine Tür war aufgetan im Himmel; und die erste Stimme, die ich gehört hatte mit mir reden wie eine Posaune, die sprach: Steig her, ich will dir zeigen, was nach diesem geschehen soll.

2 Und alsobald war ich im Geist. Und siehe, ein Stuhl war gesetzt im Himmel, und auf dem Stuhl sass einer;

3 und der dasass, war gleich anzusehen wie der Stein Jaspis und Sarder; und ein Regenbogen war um den Stuhl, gleich anzusehen wie ein Smaragd.

4 Und um den Stuhl waren vierundzwanzig Stühle, und auf den Stühlen sassen vierundzwanzig Älteste, mit weissen Kleidern angetan, und hatten auf ihren Häuptern goldene Kronen.

5 Und von dem Stuhl gingen aus Blitze, Donner und Stimmen; und sieben Fackeln mit Feuer brannten vor dem Stuhl, welches sind die sieben Geister Gottes.

6 Und vor dem Stuhl war ein gläsernes Meer gleich dem Kristall, und mitten am Stuhl und um den Stuhl vier Tiere, voll Augen vorn und hinten.

7 Und das erste Tier war gleich einem Löwen, und das andere Tier war gleich einem Kalbe, das dritte hatte ein Antlitz wie ein Mensch, und das vierte Tier war gleich einem fliegenden Adler.

8 Und ein jegliches der vier Tiere hatte sechs Flügel, und sie waren aussenherum und inwendig voll Augen und hatten keine Ruhe Tag und Nacht und sprachen: Heilig, heilig, heilig ist Gott der HERR, der Allmächtige, der da war und der da ist und der da kommt!

9 Und da die Tiere gaben Preis und Ehre und Dank dem, der da auf dem Stuhl sass, der da lebt von Ewigkeit zu Ewigkeit,

10 fielen die vierundzwanzig Ältesten nieder vor dem, der auf dem Stuhl sass, und beteten an den, der da lebt von Ewigkeit zu Ewigkeit, und warfen ihre Kronen vor den Stuhl und sprachen:

11 HERR, du bist würdig, zu nehmen Preis und Ehre und Kraft; denn du hast alle Dinge geschaffen, und durch deinen Willen haben sie das Wesen und sind geschaffen.

 Offenbarung - 5. Kapitel

1 Und ich sah in der rechten Hand des, der auf dem Stuhl sass, ein Buch, beschrieben inwendig und auswendig, versiegelt mit sieben Siegeln.

2 Und ich sah einen starken Engel, der rief aus mit grosser Stimme: Wer ist würdig, das Buch aufzutun und seine Siegel zu brechen?

3 Und niemand im Himmel noch auf Erden noch unter der Erde konnte das Buch auftun und hineinsehen.

4 Und ich weinte sehr, dass niemand würdig erfunden ward, das Buch aufzutun und zu lesen noch hineinzusehen.

5 Und einer von den Ältesten spricht zu mir: Weine nicht! Siehe, es hat überwunden der Löwe, der da ist vom Geschlecht Juda, die Wurzel Davids, aufzutun das Buch und zu brechen seine sieben Siegel.

6 Und ich sah, und siehe, mitten zwischen dem Stuhl und den vier Tieren und zwischen den Ältesten stand ein Lamm, wie wenn es erwürgt wäre, und hatte sieben Hörner und sieben Augen, das sind die sieben Geister Gottes, gesandt in alle Lande.

7 Und es kam und nahm das Buch aus der Hand des, der auf dem Stuhl sass.

8 Und da es das Buch nahm, da fielen die vier Tiere und die vierundzwanzig Ältesten nieder vor dem Lamm und hatten ein jeglicher Harfen und goldene Schalen voll Räuchwerk, das sind die Gebete der Heiligen,

9 und sangen ein neues Lied und sprachen: Du bist würdig, zu nehmen das Buch und aufzutun seine Siegel; denn du bist erwürget und hast uns Gott erkauft mit deinem Blut aus allerlei Geschlecht und Zunge und Volk und Heiden

10 und hast uns unserm Gott zu Königen und Priestern gemacht, und wir werden Könige sein auf Erden.

11 Und ich sah und hörte eine Stimme vieler Engel um den Stuhl und um die Tiere und um die Ältesten her; und ihre Zahl war vieltausendmal tausend;

12 und sie sprachen mit grosser Stimme: Das Lamm, das erwürget ist, ist würdig, zu nehmen Kraft und Reichtum und Weisheit und Stärke und Ehre und Preis und Lob.

13 Und alle Kreatur, die im Himmel ist und auf Erden und unter der Erde und im Meer, und alles, was darinnen ist, hörte ich sagen: Dem, der auf dem Stuhl sitzt, und dem Lamm sei Lob und Ehre und Preis und Gewalt von Ewigkeit zu Ewigkeit!

14 Und die vier Tiere sprachen: Amen! Und die vierundzwanzig Ältesten fielen nieder und beteten an den, der da lebt von Ewigkeit zu Ewigkeit.

 Offenbarung - 6. Kapitel

1 Und ich sah, dass das Lamm der Siegel eines auftat; und hörte der vier Tiere eines sagen wie mit einer Donnerstimme: Komm!

2 Und ich sah, und siehe, ein weisses Pferd. Und der daraufsass, hatte einen Bogen; und ihm ward gegeben eine Krone, und er zog aus sieghaft, und dass er siegte.

3 Und da es das andere Siegel auftat, hörte ich das andere Tier sagen: Komm!

4 Und es ging heraus ein anderes Pferd, das war rot. Und dem, der daraufsass, ward gegeben, den Frieden zu nehmen von der Erde und dass sie sich untereinander erwürgten; und ward ihm ein grosses Schwert gegeben.

5 Und da es das dritte Siegel auftat, hörte ich das dritte Tier sagen: Komm! Und ich sah, und siehe, ein schwarzes Pferd. Und der daraufsass, hatte eine Waage in seiner Hand.

6 Und ich hörte eine Stimme unter den vier Tieren sagen: Ein Mass Weizen um einen Groschen und drei Mass Gerste um einen Groschen; und dem Öl und Wein tu kein Leid!

7 Und da es das vierte Siegel auftat, hörte ich die Stimme des vierten Tiers sagen: Komm!

8 Und ich sah, und siehe, ein fahles Pferd. Und der daraufsass, des Name hiess Tod, und die Hölle folgte ihm nach. Und ihnen ward Macht gegeben, zu töten das vierte Teil auf der Erde mit dem Schwert und Hunger und mit dem Tod und durch die Tiere auf Erden.

9 Und da es das fünfte Siegel auftat, sah ich unter dem Altar die Seelen derer, die erwürgt waren um des Wortes Gottes willen und um des Zeugnisses willen, das sie hatten.

10 Und sie schrieen mit grosser Stimme und sprachen: HERR, du Heiliger und Wahrhaftiger, wie lange richtest du nicht und rächest unser Blut an denen, die auf der Erde wohnen?

11 Und ihnen wurde gegeben einem jeglichen ein weisses Kleid, und ward zu ihnen gesagt, dass sie ruhten noch eine kleine Zeit, bis dass vollends dazukämen ihre Mitknechte und Brüder, die auch sollten noch getötet werden gleich wie sie.

12 Und ich sah, dass es das sechste Siegel auftat, und siehe, da ward ein grosses Erdbeben, und die Sonne ward schwarz wie ein härener Sack, und der Mond ward wie Blut;

13 und die Sterne des Himmels fielen auf die Erde, gleichwie ein Feigenbaum seine Feigen abwirft, wenn er von grossem Wind bewegt wird.

14 Und der Himmel entwich wie ein zusammengerolltes Buch; und alle Berge und Inseln wurden bewegt aus ihren Örtern.

15 Und die Könige auf Erden und die Grossen und die Reichen und die Hauptleute und die Gewaltigen und alle Knechte und alle Freien verbargen sich in den Klüften und Felsen an den Bergen

16 und sprachen zu den Bergen und Felsen: Fallt über uns und verbergt uns vor dem Angesichte des, der auf dem Stuhl sitzt, und vor dem Zorn des Lammes!

17 Denn es ist gekommen der grosse Tag seines Zorns, und wer kann bestehen?

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