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Sprüche - Kp. 11 bis 13 - Luther 1912

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 Sprüche - 11. Kapitel

1 Falsche Waage ist dem HERRN ein Greuel; aber völliges Gewicht ist sein Wohlgefallen.

2 Wo Stolz ist, da ist auch Schmach; aber Weisheit ist bei den Demütigen.

3 Unschuld wird die Frommen leiten; aber die Bosheit wird die Verächter verstören.

4 Gut hilft nicht am Tage des Zorns; aber Gerechtigkeit errettet vom Tod.

5 Die Gerechtigkeit des Frommen macht seinen Weg eben; aber der Gottlose wird fallen durch sein gottloses Wesen.

6 Die Gerechtigkeit der Frommen wird sie erretten; aber die Verächter werden gefangen in ihrer Bosheit.

7 Wenn der gottlose Mensch stirbt, ist seine Hoffnung verloren und das Harren des Ungerechten wird zunichte.

8 Der Gerechte wird aus seiner Not erlöst, und der Gottlose kommt an seine Statt.

9 Durch den Mund des Heuchlers wird sein Nächster verderbt; aber die Gerechten merken's und werden erlöst.

10 Eine Stadt freut sich, wenn's den Gerechten wohl geht; und wenn die Gottlosen umkommen, wird man froh.

11 Durch den Segen der Frommen wird eine Stadt erhoben; aber durch den Mund der Gottlosen wird sie zerbrochen.

12 Wer seinen Nächsten schändet, ist ein Narr; aber ein verständiger Mann schweigt still.

13 Ein Verleumder verrät, was er heimlich weiss; aber wer eines getreuen Herzens ist, verbirgt es.

14 Wo nicht Rat ist, da geht das Volk unter; wo aber viel Ratgeber sind, da geht es wohl zu.

15 Wer für einen andern Bürge wird, der wird Schaden haben; wer aber sich vor Geloben hütet, ist sicher.

16 Ein holdselig Weib erlangt Ehre; aber die Tyrannen erlangen Reichtum.

17 Ein barmherziger Mann tut sich selber Gutes; aber ein unbarmherziger betrübt auch sein eigen Fleisch.

18 Der Gottlosen Arbeit wird fehlschlagen; aber wer Gerechtigkeit sät, das ist gewisses Gut.

19 Gerechtigkeit fördert zum Leben; aber dem Übel nachjagen fördert zum Tod.

20 Der HERR hat Greuel an den verkehrten Herzen, und Wohlgefallen an den Frommen.

21 Den Bösen hilft nichts, wenn sie auch alle Hände zusammentäten; aber der Gerechten Same wird errettet werden.

22 Ein schönes Weib ohne Zucht ist wie eine Sau mit einem goldenen Haarband.

23 Der Gerechten Wunsch muss doch wohl geraten, und der Gottlosen Hoffen wird Unglück.

24 Einer teilt aus und hat immer mehr; ein anderer kargt, da er nicht soll, und wird doch ärmer.

25 Die Seele, die da reichlich segnet, wird gelabt; wer reichlich tränkt, der wird auch getränkt werden.

26 Wer Korn innehält, dem fluchen die Leute; aber Segen kommt über den, der es verkauft.

27 Wer da Gutes sucht, dem widerfährt Gutes; wer aber nach Unglück ringt, dem wird's begegnen.

28 Wer sich auf seinen Reichtum verlässt, der wird untergehen; aber die Gerechten werden grünen wie ein Blatt.

29 Wer sein eigen Haus betrübt, der wird Wind zum Erbteil haben; und ein Narr muss ein Knecht des Weisen sein.

30 Die Frucht des Gerechten ist ein Baum des Lebens, und ein Weiser gewinnt die Herzen.

31 So der Gerechte auf Erden leiden muss, wie viel mehr der Gottlose und der Sünder!

 Sprüche - 12. Kapitel

1 Wer sich gern lässt strafen, der wird klug werden; wer aber ungestraft sein will, der bleibt ein Narr.

2 Wer fromm ist, der bekommt Trost vom HERRN; aber ein Ruchloser verdammt sich selbst.

3 Ein gottlos Wesen fördert den Menschen nicht; aber die Wurzel der Gerechten wird bleiben.

4 Ein tugendsam Weib ist eine Krone ihres Mannes; aber eine böse ist wie Eiter in seinem Gebein.

5 Die Gedanken der Gerechten sind redlich; aber die Anschläge der Gottlosen sind Trügerei.

6 Der Gottlosen Reden richten Blutvergiessen an; aber der Frommen Mund errettet.

7 Die Gottlosen werden umgestürzt und nicht mehr sein; aber das Haus der Gerechten bleibt stehen.

8 Eines weisen Mannes Rat wird gelobt; aber die da tückisch sind, werden zu Schanden.

9 Wer gering ist und wartet des Seinen, der ist besser, denn der gross sein will, und des Brotes mangelt.

10 Der Gerechte erbarmt sich seines Viehs; aber das Herz der Gottlosen ist unbarmherzig.

11 Wer seinen Acker baut, der wird Brot die Fülle haben; wer aber unnötigen Sachen nachgeht, der ist ein Narr.

12 Des Gottlosen Lust ist, Schaden zu tun; aber die Wurzel der Gerechten wird Frucht bringen.

13 Der Böse wird gefangen in seinen eigenen falschen Worten; aber der Gerechte entgeht der Angst.

14 Viel Gutes kommt dem Mann durch die Frucht des Mundes; und dem Menschen wird vergolten, nach dem seine Hände verdient haben.

15 Dem Narren gefällt seine Weise wohl; aber wer auf Rat hört, der ist weise.

16 Ein Narr zeigt seinen Zorn alsbald; aber wer die Schmach birgt, ist klug.

17 Wer wahrhaftig ist, der sagt frei, was recht ist; aber ein falscher Zeuge betrügt.

18 Wer unvorsichtig herausfährt, sticht wie ein Schwert; aber die Zunge der Weisen ist heilsam.

19 Wahrhaftiger Mund besteht ewiglich; aber die falsche Zunge besteht nicht lange.

20 Die, so Böses raten, betrügen; aber die zum Frieden raten, schaffen Freude.

21 Es wird dem Gerechten kein Leid geschehen; aber die Gottlosen werden voll Unglück sein.

22 Falsche Mäuler sind dem HERRN ein Greuel; die aber treulich handeln, gefallen ihm wohl.

23 Ein verständiger Mann trägt nicht Klugheit zur Schau; aber das Herz der Narren ruft seine Narrheit aus.

24 Fleissige Hand wird herrschen; die aber lässig ist, wird müssen zinsen.

25 Sorge im Herzen kränkt, aber ein freundliches Wort erfreut.

26 Der Gerechte hat's besser denn sein Nächster; aber der Gottlosen Weg verführt sie.

27 Einem Lässigen gerät sein Handel nicht; aber ein fleissiger Mensch wird reich.

28 Auf dem Wege der Gerechtigkeit ist Leben, und auf ihrem gebahnten Pfad ist kein Tod.

 Sprüche - 13. Kapitel

1 Ein weiser Sohn lässt sich vom Vater züchtigen; aber ein Spötter gehorcht der Strafe nicht.

2 Die Frucht des Mundes geniesst man; aber die Verächter denken nur zu freveln.

3 Wer seinen Mund bewahrt, der bewahrt sein Leben; wer aber mit seinem Maul herausfährt, der kommt in Schrecken.

4 Der Faule begehrt und kriegt's doch nicht; aber die Fleissigen kriegen genug.

5 Der Gerechte ist der Lüge feind; aber der Gottlose schändet und schmäht sich selbst.

6 Die Gerechtigkeit behütet den Unschuldigen; aber das gottlose Wesen bringt zu Fall den Sünder.

7 Mancher ist arm bei grossem Gut, und mancher ist reich bei seiner Armut.

8 Mit Reichtum kann einer sein Leben erretten; aber ein Armer hört kein Schelten.

9 Das Licht der Gerechten brennt fröhlich; aber die Leuchte der Gottlosen wird auslöschen.

10 Unter den Stolzen ist immer Hader; aber Weisheit ist bei denen, die sich raten lassen.

11 Reichtum wird wenig, wo man's vergeudet; was man aber zusammenhält, das wird gross.

12 Die Hoffnung, die sich verzieht, ängstet das Herz; wenn's aber kommt, was man begehrt, das ist wie ein Baum des Lebens.

13 Wer das Wort verachtet, der verderbt sich selbst; wer aber das Gebot fürchtet, dem wird's vergolten.

14 Die Lehre des Weisen ist eine Quelle des Lebens, zu meiden die Stricke des Todes.

15 Feine Klugheit schafft Gunst; aber der Verächter Weg bringt Wehe.

16 Ein Kluger tut alles mit Vernunft; ein Narr aber breitet Narrheit aus.

17 Ein gottloser Bote bringt Unglück; aber ein treuer Bote ist heilsam.

18 Wer Zucht lässt fahren, der hat Armut und Schande; wer sich gerne strafen lässt, wird zu ehren kommen.

19 Wenn's kommt, was man begehrt, das tut dem Herzen wohl; aber das Böse meiden ist den Toren ein Greuel.

20 Wer mit den Weisen umgeht, der wird weise; wer aber der Narren Geselle ist, der wird Unglück haben.

21 Unglück verfolgt die Sünder; aber den Gerechten wird Gutes vergolten.

22 Der Gute wird vererben auf Kindeskind; aber des Sünders Gut wird für den Gerechten gespart.

23 Es ist viel Speise in den Furchen der Armen; aber die Unrecht tun, verderben.

24 Wer seine Rute schont, der hasst seinen Sohn; wer ihn aber liebhat, der züchtigt ihn bald.

25 Der Gerechte isst, dass sein Seele satt wird; der Gottlosen Bauch aber hat nimmer genug.

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