Die Bibel - Altes und Neues Testament
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Psalm - Kp. 34 bis 36 - Luther 1912

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 Psalm - 34. Kapitel

1 Ein Psalm Davids, da er seine Gebärde verstellte vor Abimelech, als der ihn von sich trieb und er wegging. Ich will den HERRN loben allezeit; sein Lob soll immerdar in meinem Munde sein.

2 Meine Seele soll sich rühmen des HERRN, dass es die Elenden hören und sich freuen.

3 Preiset mit mir den HERRN und lasst uns miteinander seinen Namen erhöhen.

4 Da ich den HERRN suchte, antwortete er mir und errettete mich aus aller meiner Furcht.

5 Welche auf ihn sehen, die werden erquickt, und ihr Angesicht wird nicht zu Schanden.

6 Da dieser Elende rief, hörte der HERR und half ihm aus allen seinen Nöten.

7 Der Engel des HERRN lagert sich um die her, so ihn fürchten, und hilft ihnen aus.

8 Schmecket und sehet, wie freundlich der HERR ist. Wohl dem, der auf ihn traut!

9 Fürchtet den HERRN, ihr seine Heiligen! denn die ihn fürchten, haben keinen Mangel.

10 Reiche müssen darben und hungern; aber die den HERRN suchen, haben keinen Mangel an irgend einem Gut.

11 Kommt her, Kinder, höret mir zu; ich will euch die Furcht des HERRN lehren:

12 Wer ist, der Leben begehrt und gerne gute Tage hätte?

13 Behüte deine Zunge vor Bösem und deine Lippen, dass sie nicht Trug reden.

14 Lass vom Bösen und tue Gutes; suche Frieden und jage ihm nach.

15 Die Augen des HERRN merken auf die Gerechten und seine Ohren auf ihr Schreien;

16 das Antlitz aber des HERRN steht gegen die, so Böses tun, dass er ihr Gedächtnis ausrotte von der Erde.

17 Wenn die Gerechten schreien, so hört der HERR und errettet sie aus all ihrer Not.

18 Der HERR ist nahe bei denen, die zerbrochnes Herzens sind, und hilft denen, die ein zerschlagen Gemüt haben.

19 Der Gerechte muss viel Leiden; aber der HERR hilft ihm aus dem allem.

20 Er bewahrt ihm alle seine Gebeine, dass deren nicht eins zerbrochen wird.

21 Den Gottlosen wird das Unglück töten; und die den Gerechten hassen, werden Schuld haben.

22 Der HERR erlöst die Seele seiner Knechte; und alle, die auf ihn trauen, werden keine Schuld haben.

 Psalm - 35. Kapitel

1 Ein Psalm Davids. HERR, hadere mit meinen Haderern; streite wider meine Bestreiter.

2 Ergreife Schild und Waffen und mache dich auf, mir zu helfen!

3 Zücke den Spiess und schütze mich gegen meine Verfolger! Sprich zu meiner Seele: Ich bin deine Hilfe!

4 Es müssen sich schämen und gehöhnt werden, die nach meiner Seele stehen; es müssen zurückkehren und zu Schanden werden, die mir übelwollen.

5 Sie müssen werden wie Spreu vor dem Winde, und der Engel des Herrn stosse sie weg.

6 Ihr Weg müsse finster und schlüpfrig werden, und der Engel des HERRN verfolge sie.

7 Denn sie haben mir ohne Ursache ihr Netz gestellt, mich zu verderben, und haben ohne Ursache meiner Seele Gruben zugerichtet.

8 Er müsse unversehens überfallen werden; und sein Netz, das er gestellt hat, müsse ihn fangen; und er müsse darin überfallen werden.

9 Aber meine Seele müsse sich freuen des HERRN und sei fröhlich über seine Hilfe.

10 Alle meine Gebeine müssen sagen: HERR, wer ist deinesgleichen? Der du den Elenden errettest von dem, der ihm zu stark ist, und den Elenden und Armen von seinen Räubern.

11 Es treten frevle Zeugen auf; die zeihen mich, des ich nicht schuldig bin.

12 Sie tun mir Arges um Gutes, mich in Herzeleid zu bringen.

13 Ich aber, wenn sie krank waren, zog einen Sack an, tat mir wehe mit Fasten und betete stets von Herzen;

14 ich hielt mich, als wäre es mein Freund und Bruder; ich ging traurig wie einer, der Leid trägt über seine Mutter.

15 Sie aber freuen sich über meinen Schaden und rotten sich; es rotten sich die Hinkenden wider mich ohne meine Schuld; sie zerreissen und hören nicht auf.

16 Mit denen, die da heucheln und spotten um des Bauches willen, beissen sie ihre Zähne zusammen über mich.

17 HERR, wie lange willst du zusehen? Errette doch meine Seele aus ihrem Getümmel und meine einsame von den jungen Löwen!

18 Ich will dir danken in der grossen Gemeinde, und unter vielem Volk will ich dich rühmen.

19 Lass sich nicht über mich freuen, die mir unbillig feind sind, noch mit Augen spotten, die mich ohne Ursache hassen!

20 Denn sie trachten Schaden zu tun und suchen falsche Anklagen gegen die Stillen im Lande

21 und sperren ihr Maul weit auf wider mich und sprechen: "Da, Da! das sehen wir gerne."

22 HERR, du siehst es, schweige nicht; HERR, sei nicht ferne von mir!

23 Erwecke dich und wache auf zu meinem Recht und zu meiner Sache, mein Gott und Herr!

24 HERR, mein Gott, richte mich nach deiner Gerechtigkeit, dass sie sich über mich nicht freuen.

25 Lass sie nicht sagen in ihrem Herzen: "Da, da! das wollten wir." Lass sie nicht sagen: "Wir haben ihn verschlungen."

26 Sie müssen sich schämen und zu Schanden werden alle, die sich meines Übels freuen; sie müssen mit Schande und Scham gekleidet werden, die sich gegen mich rühmen.

27 Rühmen und freuen müssen sich, die mir gönnen, dass ich recht behalte, und immer sagen: Der HERR sei hoch gelobt, der seinem Knechte wohlwill.

28 Und meine Zunge soll reden von deiner Gerechtigkeit und dich täglich preisen.

 Psalm - 36. Kapitel

1 Ein Psalm Davids, des Knechtes des HERRN, vorzusingen. Es ist aus Grund meines Herzens von der Gottlosen Wesen gesprochen, dass keine Gottesfurcht bei ihnen ist.

2 Sie schmücken sich untereinander selbst, dass sie ihre böse Sache fördern und andere verunglimpfem.

3 Alle ihre Worte sind schädlich und erlogen; sie lassen sich auch nicht weisen, dass sie Gutes täten;

4 sondern sie trachten auf ihrem Lager nach Schaden und stehen fest auf dem bösen Weg und scheuen kein Arges.

5 HERR, deine Güte reicht, soweit der Himmel ist, und deine Wahrheit, soweit die Wolken gehen.

6 Deine Gerechtigkeit steht wie die Berge Gottes und dein Recht wie eine grosse Tiefe. HERR, du hilfst Menschen und Vieh.

7 Wie teuer ist deine Güte, Gott, dass Menschenkinder unter dem Schatten deiner Flügel Zuflucht haben!

8 Sie werden trunken von den reichen Gütern deines Hauses, und du tränkest sie mit Wonne als mit einem Strom.

9 Denn bei dir ist die Quelle des Lebens, und in deinem Licht sehen wir das Licht.

10 Breite deine Güte über die, die dich kennen, und deine Gerechtigkeit über die Frommen.

11 Lass mich nicht von den Stolzen untertreten werden, und die Hand der Gottlosen stürze mich nicht;

12 sondern lass sie, die Übeltäter, daselbst fallen, dass sie verstossen werden und nicht bleiben mögen.

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